Geschichte

Einziger Handballverein der Hauptstadt

Seit der Gründung der LASEP (Ligue des associations sportives de l’enseignement primaire) 1964, wurde auf dem Schulhof der Schule an der Rue Gellé in Bonneweg regelmäßig Handball gespielt, dies unter der Leitung des Lehrers Jean Recht, Sekretär der LASEP. Damit die jungen Handballspieler der Abteilung Bonneweg der LASEP auch nach der Grundschule weiter Handball spielen konnten, kam die Idee der Gründung eines Handballvereins in der Hauptstadt Luxemburgs auf. Unterstützt wurde Jean Recht dabei von den Eltern der jungen Schüler, allen voran den beiden Handballfanatikern Louis Birenbaum und René Strainchamps. Am 13. April 1967 wurde der Verein HC Standard Luxembourg gegründet. Vorstandsvorsitzender war Ernest Goedert, der dieses Amt sechs Jahre lang innehaben sollte.

Dank des Einsatzes seines Vorstands, sowie der herausragenden Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung und dem luxemburgischen Handballbund, konnte der Verein schnell wachsen und bereits bei der ersten Teilnahme an der luxemburgischen Meisterschaft vier Mannschaften anmelden (Herren, Junioren, Cadtes und Scolaires). Die Spieler der ersten Herrenmannschaft waren Arnold, Baldato, Bidinger, Feider, Gengler, Grethen, Jeitz, Roesgen, M.Schmit, V.Schmit und Thommes. Bereits im ersten Jahr konnte sich diese Mannschaft den zweiten Platz in der Promotion sichern und so in die Nationaldivision aufsteigen. Dort konnte sich der Verein über die folgenden Jahre in der Spitze des luxemburgischen Handballs etablieren und wurde zwischen 1973 und 1977 vier Mal in Folge Vizemeister.

3.5.1975 (Vizemeister)
Stehend, v. l. n. r.: Birnbaum Cl., Kohl M., Donven, Feider, Thill B., Heynen, Karpen
Kniend, v. l. n. r.: Hinger, Zeimet, Rock, Birnbaum J., Strainchamps

Auf dem Foto: Mike Wiscourt, Georges Frieden, Gert Mannes, Guillaume Mannes, Marc Hübsch,
Marc Hübsch, Mike Brink, Marco Kiesgen

Zu der Zeit wurden drei Spieler des Vereins in die Nationalmannschaft berufen: der Torhüter Egide Urbain, sowie die Feldspieler Roland Karpen und Claude Feider. Roland Karpen sollte zum besten Werfer der Nationalmannschaft werden, in 80 Spielen konnte er 202 Tore erzielen.

Am 24. März 1979 schaffte es die Herrenmannschaft in das Pokalfinale, wo sie in Oberkorn auf den Spitzenverein HB Dudelange treffen sollte. Nachdem die Spieler im ersten Viertel des Spiels gut mithalten konnten, zog der HB Dudelange davon und gewann das Spiel.

Neben den zahlreichen Titeln der vereinzelten Jugendmannschaften, konnte die Damenmannschaft des HC Standard die größten Erfolge des Vereins feiern. Erst im Dezember 1974 entschied sich der Vorstand des Vereins, eine Damenabteilung zu gründen. Bereits 1979 wurde die Mannschaft zum ersten Mal Pokalsieger, und war so für den Europapokal der Pokalsieger qualifiziert. In der ersten Runde traf der HC Standard auf den RTV Basel. Nachdem Trainingsspiele gegen ASPTT Metz en TV Ehrang gewonnen wurden, und bis zu dem Zeitpunkt keine einzige Niederlage in der Meisterschaft zu Buche stand, waren die Hoffnungen der Spielerinnen sehr groß. Unter der Trainerin Nicole Flammang, ehemalige Spielerin des ASPTT Metz und in die Regionalmannschaft des Elsass-Lothringen berufen, bestand die Mannschaft aus folgenden Spielerinnen: Sauber Léonie und Hermes Sonja (Torhüterinnen), Braun Marie-Jeanne, Braun Antoinette, Zeimet Christine, Johansen Birgitte, Brimaire Coryse, Jensen Lise, Johannesdottir Stella, Cloos Edda, Milling Kirsten und Rippinger Trixy. Auch wenn in beiden Spielen gegen Basel zwei Niederlagen zu Buche standen, hatte sich die Damenmannschaft auf europäischer Bühne teuer verkauft.

Der Pokalerfolg von 1979 konnte die beiden darauffolgenden Jahre wiederholt werden, sodass die Damenmannschaft in Besitz des Originalpokals bleiben konnte, welcher heute noch im Vereinslokal zu finden ist. 1980 und 1981 hieß der Gegner im Finale HBC Bascharage, eine Mannschaft die in der Liga fast unschlagbar gewesen ist.

In den ersten Jahren nach seiner Gründung stand dem HC Standard ein einziges Spiel- und Trainingsfeld im Schulhof der Grundschule in der Rue Jean-Baptiste Gellé zur Verfügung. Wegen der steigenden Anzahl an Mannschaften sowie den Voraussetzungen des modernen Handballs, musste der Verein erstmals auf Hallen beim Stadion, des INS und in Gasperich zurückgreifen. 1977 konnte der Verein dann erstmals in seiner Geschichte auf eine Halle zurückgreifen, die den internationalen Normen gerecht wurde: die „Hall Omnisports“ in Bonneweg.

Zu Ostern 1988 organisierte der HC Standard im Rahmen des 20. Geburtstages ein Turnier an welchem renommierte ausländische Mannschaften teilnahmen. Das Turnier bei den Herren gewann der ASPTT Metz, während sich bei den Damen die Entente Sportive de Besançon gegen den dänischen Pokalsieger Aarhus, den ungarischen Meister Debrecen und die englische Nationalmannschaft durchsetzen konnte.

Nachdem sich die Damenmannschaft 1991 die Vizemeisterschaft sichern konnte, traf die Mannschaft von Nicole Flammang im IHF Pokal auf die spanische Mannschaft Contructora Estrelles. Im Kader standen Feiereisen Isabelle und Mai Eliane (Torhüterinnen), sowie Kröpelin Susanne, Hilger-Maller Simone, Wiscourt-Zeimet Christine, Ristovic Natalija, Schennecker Pascale, Rodrigues-Dias Mathilda, Brimaire Coryse, Roermand Birte, Jensen-Brünning Marianne, Johannesdottir Stella, Zuné-Rippinger Béatrice und Mortensen Helle. Im darauffolgenden Jahr, nachdem wieder die Vizemeisterschaft gesichert wurde, traf die Mannschaft des HC Standard dann auf den belgischen Verein DHC Meeuwen.

Die Herrenmannschaft des HC Standard, ihrerseits Vizemeister 1996, kannte ihren sportlichen Höhepunt auf Zypern. In der Qualifikationsrunde des EHF Pokals konnte Kentro Neotitos aus Larnaka mit 30-31 und 23-24 geschlagen werden und somit das Ticket für die nächste Runde gesichert werden. Hier war die slowenische Mannschaft Gorenje dann eine Nummer zu groß für die Mannschaft aus der Hauptstadt. Der Kader stellte sich aus den Spielern Jos.Mauruschatt, J.Bandeiras, D.Dumont, J.Gaske, A.Gulbicki, P.Jacobsen, D.Mockel, D.Naghi, D.Pascalicchio und F.Steglinski zusammen, angeführt vom Trainer Claude Olinger.

(…)

Henri Bressler (in Zusammenarbeit mit Diane Weimischkirch und Roland Zeyen), überarbeitet und ins Deutsche übersetzt von Ralph Strainchamps.